Hafentor in Linz eingehoben

Vier Monate nach dem erfolgreichen Einheben des neuen Hafentors durch Felbermayr wurde der Hochwasserschutz für den Handelshafen Linz am 2. Juli feierlich eröffnet. Bereits Anfang Januar zeigten die Spezialisten der Transport- und Hebetechnik sowie des Wasserbaus einmal mehr ihr Können. Bei diesem zukunftsweisenden Projekt konnten sie mit ihrer Expertise in der Schwergutlogistik und der präzisen Montage der neuen Hafentoranlage überzeugen.

Die Hafentoranlage im Hafen Linz ist Teil des Projektes „Safe Port of Linz“ der Linz AG zum möglichst lückenlosen Hochwasserschutz an der Donau. Das mediale Interesse daran war dementsprechend groß. Mitten im Geschehen und hautnah dabei: die Experten der Felbermayr-Transport und Hebetechnik sowie des Wasserbaus mit den schwimmenden Einheiten. Sie wurden für die Schwergutlogistik und den Einhub der zwei Stahlbaustrukturen auf der Baustelle von der Firma Andritz beauftragt.

Produziert wurde das Hafentor in der Türkei und in zwei Teilen liegend nach Österreich verschifft. Mit einem Tag Verspätung kam das Donauschiff im Schwerlasthafen Linz an. In der Nacht auf den 8. Januar erfolgten die Entladung und das Aufdrehen der beiden Teile beim Felbermayr Schwergutterminal im Schwerlasthafen Linz. „Dafür wurden neben dem 400 Tonnen Portalkran auch zwei Mobilkrane mit 150 beziehungsweise 160 Tonnen maximaler Traglast eingesetzt“, erzählt Michael Maier-Bauer, Projektleiter der Felbermayr Transport- und Hebetechnik Linz. Anschließend galt es, die Hafentorteile auf den mit dem Schubschiff "Grafenau" verhefteten Leichter zu verladen. „Grafenau" transportierte die Hafentorteile vom Schwerlasthafen zur Baustelle im Handelshafen. Höhepunkt des Auftrags war der Einhub des neuen Hafentors bei der Einfahrt in den Linzer Handelshafen mit einem 650 Tonnen Mobilkran LTM 1650 in die Hafentorkammer. Der Kran erreichte eine maximale Ausladung von 18 Metern und war mit 135 Tonnen ballastiert.

Die beiden Teile des Hafentors wurden, unter den wachsamen Augen von Politik und Medien, nacheinander vom Schiff in die Torkammer eingehoben. Der untere Teil des Hafentors war 27,70 Meter lang, 2,60 Meter breit und 5,30 Meter hoch. Nach der Sicherung des ersten Teiles wurde der obere Teil eingehoben. Dieser war 35,7 Meter lang, 2,3 Meter breit sowie 4,9 Meter hoch. Das horizontal geführte Schiebetor weist eine lichte Durchfahrtsbreite von 26 Metern auf.

„Es war ein interessantes, nicht alltägliches Projekt. Neben dem Zeitdruck durch die Verspätung und den extremen Wetterbedingungen, war auch die Beschaffenheit der Bauteile eine Herausforderung“, erzählt Maier-Bauer und erklärt weiter: „Deren Schwerpunkt war ungünstig. Das heißt, sie mussten zentimetergenau angeschlagen werden, um zu garantieren, dass sie bei der Montage vertikal in die Torkammer eingehoben werden konnten.“

Die neue Hafentoranlage trägt dazu bei, dass mehr als 560 Hektar Industriegebiet bis zur Innenstadt in Zukunft vor einem 300-jährlichen Hochwasser geschützt sind. Zudem ist damit sichergestellt, dass Umschlags-, Lager- und Transportaktivitäten auch bei Hochwasserereignissen ununterbrochen fortgesetzt werden können.