Pilotversuch zur CO2-neutralen Baustelle
PORR verlegt im Auftrag der Stadt auf 400 m die Wasserleitungen neu – mit ausschließlich elektrischen Baugeräten. Die Erkenntnisse fließen in die Forschung zur CO₂-neutralen Baustelle ein.
PORR CEO Karl-Heinz Strauss sieht in dem Projekt einen wichtigen Schritt zur Reduktion der Emissionen auf den Baustellen.
„Der Einsatz von alternativen Energien ist einer der wirksamsten Hebel, die uns als Bauunternehmen zur Verfügung stehen, um den CO2-Fußabdruck zu verringern.“
Die PORR treibt zum Beispiel derzeit erfolgreich den Rollout ihrer Photovoltaikanlagen voran – heuer werden elf neue Anlagen auf Dächern und Freiflächen installiert - und führt Pilotprojekte zum Test von alternativen Antrieben auf Baustellen durch. Weitere wichtige Maßnahmen zur CO2-Reduktion sind die Verwendung von Recyclingbaustoffen und der Einsatz von LEAN Construction und Digitalisierung zur Optimierung der Prozesse. So werden beide Pilotbaustellen in Penzing mit Betonrecycling vom PORR Standort Wien Simmering verfüllt.
„Klimaschutz ist Menschenschutz, daher drehen wir in Wien an allen Schrauben, um die klimaschädlichen Treibhaugasemissionen zu senken“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
„Dass wir auf dem richtigen Weg sind, zeigt der Rückgang des Treibhausgasausstoßes um 12 % im Jahr 2023 – doppelt so hoch, wie im Österreichschnitt. Um zu garantieren, dass Klimaschutz in Wien nicht stillsteht, sondern dynamisch weiterentwickelt wird, hat Wien seine Klimaziele als erstes Bundesland in ein eigenes Klimagesetz gegossen, das noch im Frühjahr im Landtag beschlossen wird.“
Für sämtliche Bauarbeiten kommen ausschließlich Elektrogeräte zum Einsatz, wie etwa ein Bagger, eine Tandem-Vibrationswalze, ein Asphaltfertiger sowie fünf E-Fahrzeuge. © Stadt Wien/Markus Wache
Für sämtliche Bauarbeiten kommen ausschließlich Elektrogeräte zum Einsatz, wie etwa ein Bagger, eine Tandem-Vibrationswalze, ein Asphaltfertiger sowie fünf E-Fahrzeuge. © Stadt Wien/Markus Wache
Ausschließlich Elektrogeräte im Einsatz
Zwei Standorte im 14. Wiener Gemeindebezirk sind Schauplatz des Projekts: Am Waldweg und in der Alpengartenstraße werden im Auftrag der Stadt Wien – Wiener Wasser von März bis voraussichtlich August 2025 jeweils ca. 200 m an Wasserrohren im Zuge des Rohrnetz-Sanierungsprogramms erneuert, um die Versorgung mit frischem Hochquellwasser langfristig sicherzustellen. Im Anschluss erfolgt die Wiederherstellung der Oberfläche im Auftrag der Stadt Wien – Straßenverwaltung und Straßenbau, damit alle Verkehrsteilnehmer wieder sicher und komfortabel vorankommen.
Für sämtliche Bauarbeiten kommen ausschließlich Elektrogeräte zum Einsatz, wie etwa ein Bagger, eine Tandem-Vibrationswalze, ein Asphaltfertiger sowie fünf E-Fahrzeuge. So wird nicht nur weniger CO2 ausgestoßen, sondern auch die Lärmbelastung für die Anrainer gemindert. Die auf der Baustelle im Einsatz befindlichen Container werden mit Öko-Strom versorgt. Zum Transport der Aushub- und Verfüllmaterialien werden LKW mit dem Kraftstoff HVO100 eingesetzt. Dieser verursacht im Vergleich zu herkömmlichem Diesel bis zu 90 % weniger CO2-Emissionen.
Der Einsatz von alternativen Energien ist einer der wirksamsten Hebel, die uns als Bauunternehmen zur Verfügung stehen, um den CO2-Fußabdruck zu verringern. © Stadt Wien/Markus Wache
Der Einsatz von alternativen Energien ist einer der wirksamsten Hebel, die uns als Bauunternehmen zur Verfügung stehen, um den CO2-Fußabdruck zu verringern. © Stadt Wien/Markus Wache
Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Forschung
„In Wien wird bereits viel Forschung zu diesem Thema betrieben, doch jetzt erfolgt erstmals die praktische Umsetzung einer CO2-neutralen Baustelle“, sagt Margarete Kriz-Zwittkovits, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Wien.
„Wiens Unternehmen stehen immer wieder in vorderster Reihe, wenn es um Innovationen geht. Mit diesem Pilotprojekt wird ein wichtiger Schritt für unser Klima und die Eröffnung neuer Marktchancen getan. Die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Forschung ist die Basis für die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und die langfristige Sicherung des Wirtschaftsstandorts Wien.“
Die Wirtschaftskammer Wien hat bei der Technischen Universität Wien das Monitoring und die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojekts in Auftrag gegeben. Besonders soll dabei die baubetriebliche Eignung der elektrischen Geräte und die allgemeinen Arbeitsprozesse erforscht werden. Dabei fällt besonders die Meinung des gerätebedienenden Personals ins Gewicht. Erste Ergebnisse werden mit dem Abschluss der ersten Baustelle Ende Mai erwartet.
Pressemeldung PORR AG