Traktionssysteme Austria sichert sich Grossauftrag! 328 Elektroantriebe für Fahrzeuge der ARF in Rumänien
TSA liefert 328 Antriebe für PESA-Züge in Rumänien. Die High-Performance-Technik aus Österreich ermöglicht Geschwindigkeiten bis 160 km/h und unterstützt die Modernisierung des Schienennetzes mit EU-Mitteln.
PESA vertraut auf TSA: Großauftrag unter Dach und Fach
Der Hidden Champion und Weltmarktführer in der Entwicklung und Produktion von Elektroantrieben aus Wiener Neudorf, Traktionssysteme Austria (TSA), ist wieder auf der Überholspur und hat sich einen signifikanten Auftrag vom polnischen Fahrzeughersteller PESA Bydgoszcz sichern können. Genauer gesagt, geht es um 328 Antriebe, die zukünftig in Rumänien zum Einsatz kommen werden. Die Elektromotoren vom Typ TMF 50-29-4 und Getriebe vom Typ GMK 2-66-495H werden in 20 dreiteiligen Inter-Regio (IR-RE2) Elektrotriebzügen sowie in 62 dreiteiligen Regional-Elektrotriebzügen (RE-R) verbaut. Klingt beeindruckend – ist es auch! Dank der TSA-Antriebe und einem modernisierten Schienennetz werden diese Züge zukünftig mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h durch Rumänien flitzen.
Der Vertrag zwischen Autoritatea pentru Reformă Feroviară (ARF, Eisenbahnreformbehörde) aus Rumänien und PESA Bydgoszcz wurde am 30. Jänner 2024 besiegelt und umfasst ein Auftragsvolumen von rund € 224 Mio. für 20 Inter-Regio Züge inkl. 15 Jahre Wartung und rund € 611 Mio. für 62 Regionalzüge. Somit werden gesamt 82 Züge mit jeweils vier Antrieben von Traktionssysteme Austria versehen. Das niederösterreichische Unternehmen hat die Zusage für die Lieferung der Antriebe dann auch rasch nach der Auftragsvergabe an PESA erhalten, nämlich gleich am 08. März 2024. Der erste Triebwagen soll innerhalb von 24 Monaten nach Vertragsunterzeichnung ausgeliefert werden, die Lieferung der gesamten Serie innerhalb von 36 Monaten. Finanziert wurde das Projekt übrigens durch europäische Mittel aus dem Modernisierungsfonds und einer Ko-Finanzierung aus dem Staatshaushalt. Denn klares Ziel der Europäischen Union ist es mitunter, die Verkehrsinfrastrukturen der EU-Länder fit für eine CO2-arme Zukunft zu machen.
„Wir sind stolz darauf, Teil dieses wichtigen Projekts zu sein und unseren Beitrag zur Modernisierung des Schienenverkehrs in Rumänien zu leisten. Unsere Antriebe stehen für Qualität, Effizienz und Innovation – und wir sind überzeugt, dass sie den Anforderungen des rumänischen Marktes gerecht werden“, so Robert Tencl, Geschäftsführer von Traktionssysteme Austria.
High-Performance-Produkte aus Österreich: Motor TMF 50-29-4 und Getriebe GMK 2-66-495H
Die Antriebe von TSA sind echte Kraftpakete. Der TMF 50-29-4 Motor und das GMK 2-66-495H Getriebe bieten nicht nur geballte Power, sondern auch höchste Effizienz. Mit 400 kW ermöglicht das schnelldrehende Design bis zu 7200 U/min, und dank geringerer Verluste können diese Antriebe ihre volle Leistung bis zur Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h abrufen – keine halben Sachen! Diese technische Raffinesse sorgt dafür, dass die Züge in Rumänien nicht nur zuverlässig und effizient, sondern auch besonders umweltfreundlich unterwegs sind. Ein echter Gamechanger für den Schienenverkehr!
Ausgestattet werden die neuen Fahrzeuge mit modernster Technik. So werden die Inter-Regio-Züge (IR-RE2) mit insgesamt 191 Sitzplätzen sowie mit Klimaanlagen und Wi-Fi bestückt sein. Für die Sicherheit aller Fahrgäste an Bord sorgt ERTMS Signalling – bei diesem Fahrzeug mit Level 1 und 2. Die Triebfahrzeugführer*innen werden dabei über streckenspezifische Daten und den Signalstatus auf der Strecke informiert, so dass der Zug seine Höchst- oder Optimalgeschwindigkeit erreichen kann, gleichzeitig aber dennoch einen sicheren Bremswegfaktor einhält. Durch die Nutzung von ERTMS Level 2 können Streckenwartungskosten deutlich gesenkt werden – dies insbesondere durch den Wegfall von streckenseitigen Signalen. Auch sind höhere Betriebsgeschwindigkeiten und somit eine Steigerung der Streckenkapazitäten möglich. Die Regionalzüge (RE-R) werden neben 224 Sitzplätzen, Klimaanlage und WLAN-Anschluss zusätzlich noch mit Erfrischungsautomaten sowie einem Fahrkartenautomaten und/oder einem Gerät zur Validierung von Reisedokumenten ausgestattet. Hinzu kommt auch noch der Platz für große Gepäckstücke und für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität.
„Die Zusammenarbeit mit PESA und der ARF bietet uns die Möglichkeit, unsere technologische Expertise unter Beweis zu stellen und die Zukunft des Schienenverkehrs in Rumänien aktiv mitzugestalten“, so Markus Walcher, Leiter Engineering für die Bereiche Konstruktion, Getriebe und Support.
Schieneninfrastruktur in Rumänien: Raus aus dem Schneckentempo
Rumänien hat eines der längsten und dichtesten Eisenbahnnetze in Europa. Trotz einer Gesamtlänge von 19.629 km ist nur rund ein Sechstel der Strecken elektrifiziert. Leider wurde in den vergangenen Jahrzehnten verabsäumt, die Schieneninfrastruktur immer auf dem neuesten Stand zu halten. Es gibt daher zahlreiche Schienenabschnitte, die dringend sanierungsbedürftig sind und auf denen nur eine maximale Fahrtgeschwindigkeit von derzeit 100 km/h möglich ist.
Dank großzügiger Fördermittel aus der EU werden Langsamfahrstrecken in den kommenden Jahren beseitigt und die Infrastruktur auf Vordermann gebracht. Neue Fahrzeuge mit TSA-Antrieben werden einen erheblichen Beitrag zur Effizienzsteigerung und zum Komfort im rumänischen Schienenverkehr leisten.
Pressemeldung TSA