Eine Verkehrslösung für alle: Mit dem S-LINK barrierefrei in und aus der Stadt Salzburg
Leit- und Lichtsignale, akustische Informationen und im Brandfall nutzbare Aufzüge sorgen für sichere Fahrten von Menschen mit Behinderungen.
Mit umfangreichen Maßnahmen ermöglicht die S-LINK Projektgesellschaft Menschen mit Behinderungen, ihre Fahrten barrierefrei mit dem S-LINK zu bewältigen. Im Austausch mit Vertreter:innen verschiedener Organisationen wie dem Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg, dem Gehörlosenverband, der Interessensvertretung Knack:punkt, der Lebenshilfe, dem Österreichischen Zivil- und Invalidenverband, sowie dem Focal Point Land Salzburg, der Koordinierungs- und Steuerungsstelle der UN-Behindertenrechtskonvention, entstand ein an den Bedürfnissen von Menschen mit Beeinträchtigungen orientiertes Konzept, das von visuellen Brandmeldern bis hin zu Informationsstelen und entsprechend gestalteten Toiletten reicht.
„Im Rahmen der intensiven Gespräche und Beschäftigung mit dem Thema Barrierefreiheit zeigte sich, was Menschen mit Beeinträchtigung bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln unterstützen kann. Mit den gemeinsam erarbeiteten Umsetzungen möchten wir den S-LINK für alle zugänglich machen“, so Albert Greinmeister, Projektleiter der S-LINK Projektgesellschaft.
„Es ist selbstverständlich und ein Menschenrecht, dass alle Menschen, egal ob mit oder ohne Behinderungen öffentliche Verkehrsmittel ohne Einschränkungen nutzen können. Viele Menschen mit Behinderungen sind zudem auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel angewiesen. Barrierefreiheit nutzt aber allen Menschen, auch Eltern mit Kinderwägen, Menschen mit Rollatoren oder Koffern. Piktogramme sind außerdem für die vielen Tourist:innen in der Stadt Salzburg hilfreich“, fügt Monika Schmerold, Sachverständige für Barrierefreiheit hinzu.
Akustische und visuelle Informationen
Damit sich Fahrgäste mit Behinderungen in den S-LINK Haltestellen ohne Hürden fortbewegen können, setzt die Projektgesellschaft unter anderem auf breite, helle und hindernisfreie Wege sowie taktile Leitsysteme mit tastbaren Elementen wie beispielsweise Rillenplatten und Warteflächen, die es Menschen mit Sehbehinderung erleichtern, ihren Weg von, zu bzw. in den Stationen zu finden. Für Menschen mit Hörbehinderung werden außerdem Piktogramme sowie Lichtsignale an wesentlichen und gut einsehbaren Stellen zur Verfügung stehen. Zudem erhalten Fahrgäste durch akustische Hinweise für sie relevante Informationen.
„Wir orientieren uns bei unseren Maßnahmen unter anderem am Mehr-Sinne-Prinzip. Das heißt, Informationen rund um und im S-LINK werden durch mehrere Sinne vermittelt. So stellen wir sicher, dass sich Menschen mit Beeinträchtigungen entsprechend orientieren können“, erklärt Stefan Knittel, Geschäftsführer der S-LINK Projektgesellschaft.
Monika Schmerold (Sachverständige für barrierefreies Bauen und Gestalten) und Albert Greinmeister (Projektleiter S-LINK) © S-LINK
„Changing Places“ als öffentliche Toiletten
In der Haltestelle Mirabellplatz wird es neben öffentlichen Toiletten auch einen sogenannten „Changing Place“ geben. Bereits in anderen Ländern wie England oder Deutschland etabliert, ermöglicht der barrierefreie Toilettenraum ausreichend Platz für Rollstühle und Begleitpersonen. Zusätzlich wird es die Möglichkeit von multifunktionalen Sanitärräumen geben. Damit für alle klar erkennbar ist, ob Toiletten besetzt oder unbesetzt sind, findet durch technische Lösungen auch hier das Mehr-Sinne-Prinzip Anwendung. Außerdem sind die Toiletten an das EuroKey-System angebunden. Dieses in Europa verbreitete Schließsystem kann nur mit einem Universalschlüssel, der ausschließlich Menschen mit bestimmten Behinderungen zur Verfügung steht, geöffnet werden.
Barrierefreiheit auch im Notfall
Um nicht nur bei der Nutzung des S-LINK, sondern auch im Ernstfall Sicherheit zu garantieren, unterstützen die akustische und visuellen Signale und Brandmelder sowie Piktogramme die Evakuierung. Zudem sind die etwa dreieinhalb Quadratmeter großen Aufzüge auch im Brandfall jederzeit nutzbar. Mittels Notfall-Verbindung kann stets Kontakt nach außen aufgebaut werden.
Michael Hittenberger (Land Salzburg und Beirat des Vorstandes knack:punkt - Selbstbestimmt Leben Salzburg), Peter Weiser (Blinden- und Sehbehindertenverband), Albert Greinmeister (Projektleiter S-LINK) und Beatrice Stadel (Land Salzburg, Referat Behinderung und Inklusion) © S-LINK
Über den S-LINK
Der S-LINK wird die Stadt Salzburg mit dem Umland im Norden und im Süden bis Hallein verbinden. Er schenkt Salzburgs Bürgerinnen und Bürgern wertvolle Zeit, die sie nicht im täglichen Stau verbringen müssen. Und er verbessert die Lebensqualität in der Stadt. Der S-LINK wird damit zum Schlüsselprojekt des öffentlichen Verkehrs im Salzburger Zentralraum und Salzburg ins neue Mobilitätszeitalter begleiten.
Pressemeldung S-LINK