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Masterplan Güterverkehr

BMK | Masterplan Güterverkehr 2030

von A.D.

Klimaschutzministerium präsentiert Masterplan Güterverkehr 2030: Güterverkehr vermeiden, verlagern und verbessern, um zur Klimaneutralität 2040 beizutragen.

BMK | Masterplan Güterverkehr 2030

Klimaschutzministerium präsentiert Masterplan Güterverkehr 2030: Güterverkehr vermeiden, verlagern und verbessern, um zur Klimaneutralität 2040 beizutragen

Am 31.03.2023 wurde im Bundesministerium für Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) der Masterplan Güterverkehr 2030 präsentiert. Er ist die Umsetzungsstrategie des Mobilitätsmasterplans 2030 für den klimaneutralen Güterverkehr und bildet die strategische Ausrichtung des BMK im Transportsektor für den Zeithorizont 2030 unter Berücksichtigung der Klimaneutralität 2040.

Eine Umsetzungsstrategie des Mobilitätsmasterplans 2030 für den klimaneutralen Güterverkehr

Die Erarbeitung des Masterplans Güterverkehr 2030 wurde im November 2021 gestartet. Dafür wurden vier Arbeitsgruppen eingerichtet, basierend auf den vier Verkehrsträgern Schiene, Schifffahrt, Straße und Luftfahrt. Die Umsetzung der Maßnahmen aus dem Masterplan Güterverkehr 2030 beginnt nach der Veröffentlichung am 31. März 2023 und unterliegt einem Monitoring-Prozess.

Vermeiden, verlagern, verbessern

Der Masterplan Güterverkehr 2030 baut auf den drei wesentlichen Grundsätzen des Mobilitätsmasterplans 2030 – vermeiden, verlagern, verbessern – auf.

  • Hinsichtlich der Vermeidung von Güterverkehren werden die Möglichkeiten der Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Verkehrsentwicklung aufgezeigt. 
  • Die Verlagerung auf energieeffiziente Verkehrsträger, allen voran die Schiene, soll nach der Zielvorgabe des MMP 2030 ein moderates Wachstum des Güterverkehrs ermöglichen. Die Binnenschifffahrt soll hierbei ebenfalls ihren Beitrag leisten. 
  • Die Verbesserung bezieht sich in erster Linie auf den Straßengüterverkehr, indem ein Umstieg auf emissionsfreie Antriebstechnologien forciert wird. Auch für die Luftfracht werden Möglichkeiten zur Dekarbonisierung aufgezeigt.

Modal Split Ziele 2030/2040 EU Gleichklang im österreichischen Güterverkehr

Für den Modal-Split sieht der MMP 2030 im Güterverkehr folgende Zielsetzungen vor:

Verkehrsträger 2018 2040/2040 EU-Gleichklang
Straße 67 % 63–57 %
Schiene 31 % 34–40 %
Wasserstraße 2 % 3 %

Verkehrsvermeidung

Von 1995 bis 2020 ist in Österreich die Güterverkehrsentwicklung – gemessen als Transportleistung – um 72 Prozent gestiegen, im Vergleich dazu die Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandprodukt) um 44 Prozent. Um klimaneutralen Güterverkehr zu erreichen, ist eine Entkopplung von Wirtschaftsentwicklung und Gütertransporten wesentlich. Bei einem angenommenen Wirtschaftswachstum von 40 Prozent bis zum Jahr 2040 ist es das Ziel, dass die Güterverkehrsleistung nur moderat um bis zu 10 Prozent zunimmt. Kostenwahrheit, Raumplanung, Digitalisierung sowie Produktion und Logistik sollen dazu einen Beitrag leisten.

Verkehrsverlagerung auf den Schienengüterverkehr

Vergleich Beförderungspotenzial Schiene-Straße

Vergleich Energieeffizienz Schiene-Straße

Im Schienengüterverkehr spielt die internationale Vernetzung eine wesentliche Rolle. Initiativen wie die Etablierung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraumes werden deshalb besonders unterstützt. Ebenso ist die Schieneninfrastruktur von zentraler Bedeutung. Um die Schiene als energieeffizientesten Verkehrsträger bestmöglich nutzen zu können, muss eine Berücksichtigung von Schienenanschlüssen im Rahmen der Raumplanung stattfinden. Des Weiteren sind Förderungen, die die Verlagerung auf die Schiene unterstützen, essentiell. Der Kombinierte Verkehr, der auch bei Wechseln zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern dieselbe Ladeeinheit beibehält, nutzt für den überwiegenden Transport die Schiene bei möglichst kurzem Vor- und Nachlauf auf der Straße und wird daher als umweltfreundliche Alternative zum reinen Straßengüterverkehr besonders forciert.

Verlagerung auf die Binnenschifffahrt

Die unterschiedlichen Nutzungen des Flussraumes Donau sollen durch zielgerichtete Lösungen miteinander in Einklang gebracht werden:

* Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Donauschifffahrt in Logistikketten * Dekarbonisierung und Verbesserung der Umweltverträglichkeit der Donauschifffahrt * Steigerung der Klimaresilienz der Wasserstraße Donau * Schutz und Verbesserung des Flussökosystems Donau/March/Thaya und Erhalt der Artenvielfalt

Gemeinsam im Güterverkehr unterwegs in Richtung Klimaneutralität

Zur klimaneutralen Abwicklung des Güterverkehrs müssen alle Verkehrsträger gemeinsam ihren Beitrag leisten. Die vier für den Güterverkehr in Österreich relevanten Modi Schiene, Straße, Wasserstraße und Luft verfügen alle über individuelle Qualitäten, die es in ihrer Gesamtheit zu nutzen gilt. Um den Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern gerecht und für das Gemeinwesen nutzbringend zu gestalten, braucht es entsprechende Rahmenbedingungen. Die Einrichtung eines „Level playing fields“ ermöglicht diesen fairen Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern und bietet den Transportkund:innen eine nachhaltige Wahlmöglichkeit zwischen den Transportdienstleistern.

Die Transitpolitik wie auch die Beschäftigung und soziale Rahmenbedingungen stellen weitere Herausforderungen für den Güterverkehr dar.

Österreich kann die gesteckten Klimaziele nicht alleine erreichen. Ein EU-weit abgestimmtes Vorgehen – auch im Güterverkehr – ist dafür unabdingbar. Mit zahlreichen Strategien, allen voran dem European Green Deal, und in weiterer Folge ergänzenden Regularien, schafft die EU die Rahmenbedingungen für die Klimawende. Insbesondere aufgrund deren Raumordnungskompetenz muss ebenso eine enge Kooperation mit den Bundesländern stattfinden, damit eine zielgerichtete Planung und Entwicklung von Gewerbe- und Industriegebieten erreicht werden kann.


Masterplan Güterverkehr 2030

Der Masterplan Güterverkehr 2030 liefert als Fachstrategie zum Mobilitätsmasterplan konkrete Ziele und Maßnahmen für einen klimaneutralen Güterverkehr in Österreich und berücksichtigt dabei die Grundprinzipien „Vermeiden, Verlagern, Verbessern“.

Europäische Güterverkehrskorridore durch Österreich

Der Masterplan Güterverkehr 2030 (MGV) baut auf den drei wesentlichen Grundsätzen des MMP 2030 – vermeiden, verlagern, verbessern – auf. Hinsichtlich Vermeidung von Güterverkehr werden im MGV die Möglichkeiten (und Grenzen) der Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Verkehrsentwicklung aufgezeigt.

Der MGV konzentriert sich weiters auf die Verlagerung von Güterverkehr auf die Schiene, weil dieser Verkehrsträger durch seine hohe Energieeffizienz auch bei knappen Energieressourcen weiterhin ein (moderates) Wachstum des Güterverkehrs ermöglicht. Auch der Beitrag der Binnenschifffahrt zur Verkehrsverlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsträger wird erörtert. Der dritte Schwerpunkt des Masterplan Güterverkehr bezieht sich auf die Verbesserung im Straßengüterverkehr: Durch einen Marktanteil des Straßengüterverkehrs von knapp 70 Prozent ist das Erreichen der Klimaneutralität stark von einer erfolgreichen Dekarbonisierung der künftig stattfindenden Transporte auf der Straße abhängig, sowohl im internationalen als auch im lokalen Verkehr. Dekarbonisierung ist jedoch auch im Hinblick auf die Luftfracht eine große Herausforderung. Abschließend wird nicht nur der Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern, sondern vor allem auch deren optimales Zusammenspiel beleuchtet.

Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Güterverkehrsentwicklung

Im Hinblick auf das Ziel der Verkehrsvermeidung, das ein grundlegendes Zielelement des Mobilitätsmasterplans (BMK 2021) darstellt, konzentriert sich die vorliegende (vom BMK beauftragte) Studie auf die Möglichkeiten der Vermeidung von Güterverkehr. Die Studie legt dar, wie und inwieweit eine Entkopplung der Entwicklung des Güterverkehrs und der Entwicklung der Wirtschaft in Österreich möglich und umsetzbar ist und leitet eine Gesamtbewertung der Entkopplungschance je verschiedener Maßnahmen ab.


Weiterführende Informationen:

Kritik zum Masterplan...