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Verkehrsforum Berchtesgadener Land
Berchtesgadener Land Bahn

Bahnstrecke Freilassing – Berchtesgaden vor Betreiberwechsel

[Informationsverbund]
von BK

Das Verkehrsforum Berchtesgadener Land und Rupertiwinkel e. V. heißt die BRB auf der Strecke herzlich willkommen und wünscht allzeit gute Fahrt sowie eine fruchtbare Zusammenarbeit mit uns zum Wohle der Fahrgäste.

Bahnstrecke Freilassing – Berchtesgaden vor Betreiberwechsel ab 12.12.2021

Mit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 wird die Bayerische Regiobahn (BRB) den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) auf der Bahnstrecke Freilassing – Berchtesgaden übernehmen.

Das Verkehrsforum Berchtesgadener Land und Rupertiwinkel e. V. heißt die BRB auf der Strecke herzlich willkommen und wünscht allzeit gute Fahrt sowie eine fruchtbare Zusammenarbeit mit uns zum Wohle der Fahrgäste.

Die Bahnstrecke Freilassing – Berchtesgaden steht wegen verschiedener Unzulänglichkeiten in unserem Fokus. An erster Stelle zu nennen sind die häufigen und langdauernden Zeiten mit Schienenersatzverkehr (SEV) wegen Sperrung der Strecke durch die Deutsche Bahn (DB) für Bauarbeiten. In den letzten 12 Jahren, während denen die BerchtesgadenerLandBahn (BLB) die Strecke betrieben hat, konnten zusammengerechnet rund 2 Jahre (!) lang keine Züge verkehren.

Selbstverständlich begrüßen wir, dass DB Netz AG und DB Station & Service AG in die Infrastruktur der Strecke und in die Stationen investieren. Wir konnten uns jedoch nicht des Eindrucks erwehren, dass die Bauarbeiten nicht immer so optimal koordiniert abliefen, dass sie in kürzerer Zeit abgeschlossen werden hätten können, und dass manche Arbeiten auch ohne Sperrung der Strecke durchgeführt werden hätten können.

Auch die Terminierung der Arbeiten erscheint uns teilweise nicht günstig gewählt. So sind Streckensperren in der sommerlichen Hochsaison, während der zahlreiche Touristen die Strecke nutzen, besonders ungünstig, zumal während der SEVe die beliebte Fahrradmitnahme nicht angeboten wurde.

Wie wir von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den SPNV in Bayern plant, kontrolliert und finanziert, erfahren haben, ist die nächste Streckensperre zur Erneuerung von Weichen und Gleisen zwar erst wieder für 2025 vorgesehen, aber leider erneut für die Dauer der Sommerferien. Wir appellieren an BEG und BRB, bei der DB Netz AG darauf hinzuwirken, dass diese Arbeiten in eine verkehrsarme Zeit gelegt werden.

Nicht funktionierende Anschlüsse in Freilassing - Besserung endlich möglich!

Ein weiteres Ärgernis für die Fahrgäste ist die Anschlusssituation im Bahnhof Freilassing im Fall von Verspätungen. Wir gehen davon aus, dass die Anschlusssicherung zwischen den Zügen der Berchtesgadener Strecke und den Regionalzügen der Strecke München – Salzburg künftig besser funktionieren wird, weil beide Strecken von der BRB und somit von derselben Leitstelle aus betrieben werden.

Wir bitten die BRB, auch dafür Sorge zu tragen, dass die Anschlüsse von den Zügen aus Berchtesgaden zu den Zügen Richtung Mühldorf, die von der Südostbayernbahn (SOB) betrieben werden, mit ihrer nur 6-minütigen Übergangszeit nach Möglichkeit gewährleistet werden.

Aus eigener Erfahrung oder Beobachtung von Mitgliedern unseres Verkehrsforums ist bekannt, dass wiederholt bei auch nur leichter Verspätung (< 5 Minuten) des Zugs aus Berchtesgaden der Anschluss Richtung Mühldorf verloren ging, weil der Zug der SOB pünktlich abfuhr, wobei ein Warten von nur wenigen Minuten gereicht hätte, um den Anschluss zu sichern.

Dies ist umso misslicher, als nach unseren Beobachtungen die Züge nach Mühldorf meist ohnehin im Bahnhof Laufen einige Minuten auf den häufig verspäteten Gegenzug aus Mühldorf warten müssen.

S4 - Durchbindung nach Salzburg Hauptbahnhof

Wegen der großen Zahl von Reisenden nach und von Salzburg wäre es wünschenswert, wenn die Züge nach und von Berchtesgaden (S4) wieder bis Salzburg Hbf durchgebunden werden würden. Weiters würde dadurch das derzeit nicht barrierefreie und mit weiten Wegen verbundene Umsteigen wegfallen.

Eventuell wäre auch eine weiterführende Durchbindung, beispielsweise bis Seekirchen, sinnvoll.

Alte, neue - vor allem zusätzliche Haltepunkte auf der Berchtesgadener Strecke

Für einen Zugverkehr auf der Strecke Freilassing – Berchtesgaden, der so attraktiv ist, dass sowohl Pendler als auch touristische Fahrgäste in wesentlich höherem Maße als derzeit statt der Autofahrt über die stark belastete und zu Stoßzeiten überlastete Bundesstraße 20 die Reise mit dem Zug wählen, ist unbedingt erforderlich, dass auf der Gesamtstrecke ein 30-Minuten-Takt gefahren wird und zusätzliche Zugangsstellen errichtet werden. An neuen Stationen sinnvoll erscheinen:

Hp. Freilassing Globus Hp. Feldkirchen Hp. Bicheln-Au Hp. Piding Ort (Park & Ride Station an der Autobahn) Hp. Bad Reichenhall-Nord Landratsamt Hp. Bad Reichenhall Mitte – Spitalhof Hp. Reha-Zentrum Bayerisch Gmain Bhf. Hallthurm (Wiedereröffnung für Personenverkehr) Hp. Bischofswiesen – Winkl-Sellboden Hp. Bischofswiesen – Panoramapark Hp. Gmundbrücke (Reaktivierung)

Zur reibungslosen Abwicklung eines 30-Minuten-Takts auf der Gesamtstrecke müsste der Haltepunkt Bayerisch Gmain wieder (wie es bis 1988 war) zum Kreuzungsbahnhof ausgebaut werden.

Bayerische Eisenbahngesellschaft befürwortet neue Haltepunkte. Planungen gibt es nicht?

Die BEG befürwortet die neuen Haltepunkte Hp. Bad Reichenhall-Nord Landratsamt, Hp. Bad Reichenhall Mitte – Spitalhof und Hp. Bischofswiesen – Panoramapark. Konkrete Planungen sind nach unserem Wissen derzeit aber nur für erstgenannten Haltepunkt im Gange.

Noch kategorisch abgelehnt wird von der BEG sowohl der durchgehende 30-Minuten-Takt nach Berchtesgaden als auch die im dritten Entwurf für einen Deutschlandtakt vorgeschlagene bloße Verlängerung der S3 von Bad Reichenhall nach Bayerisch Gmain, und dementsprechend auch der Wiederausbau von Bayrisch Gmain zum Bahnhof.

Deshalb erfolgte der grundsätzlich zu begrüßende barrierefreie Ausbau dieser Station in diesem Jahr nur für den bestehenden Haltepunkt, nicht für einen (künftigen) Bahnhof. Es ist außerordentlich bedauerlich, dass hier trotz entsprechender Intervention im Planfeststellungsverfahren von mehreren Seiten, insbesondere auch unseres Verkehrsforums, nicht vorausschauend geplant wurde, zumal die Weichen und Signale der gesamten Strecke Freilassing – Berchtesgaden künftig von einem elektronischen Stellwerk in Freilassing aus ferngesteuert werden, so dass ein neuer Bahnhof Bayerisch Gmain ohne zusätzlichen Aufwand an örtlichem Personal zu realisieren wäre.

Das Verkehrsforum Berchtesgadener Land und Rupertiwinkel e. V. wird ungeachtet dieses Rückschlags weiter vehement für eine Verbesserung des SPNV auf der Bahnstrecke Freilassing – Berchtesgaden eintreten.