Achenseebahn-Konzept – Zukunft mit Herkunft
Der mittlerweile historische Dampfzugbetrieb ist rar geworden und lockt jährlich über 100.000 Touristen an den Achensee. Mit der Nahverkehrsdrehscheibe Jenbach und modernen Nahverkehrszügen hat die Achenseebahn auch weiterhin Zukunft.
Faktencheck: Konzept nach Gleiserneuerung sofort umsetzbar!
[Aus der Achenseebahn-Pressemappe 2018]
Ursprünglich war die Achenseebahn, als Teil einer Verbindung, vom Zillertal über den Achensee nach München ge-plant. In den 130 Jahren des Bestandes (1889) versorgte sie die Region umfassend im Personen- und Güter-verkehr und bedient heute sehr beeindruckend mit positiven Betriebsergebnissen nur den Freizeitverkehr, obwohl sie auf kürzestem Weg vom Inntal zum Achensee fährt. Heute prägt die immer stärker anwachsende Zahl an Pendlerautos den Bahnhofsvorplatz inklusive Zufahrt in Jenbach und aus einem geplanten Park+Ride-Platz ist mittlerweile sogar ein großes Parkhaus in Planung.
Der Grund ist die fehlende Alternative im ÖPNV!
So ist heute Jenbach für eine Marktgemeinde außergewöhnlich extrem staugeplagt. Die Alternative gibt es in Form einer modernisierten elektrischen Achenseebahn mit Zahnradtriebwagen nach Schweizer Vorbild. Aus diesem Grund hat die Achenseebahn die Chance ergriffen, von den Appenzellerbahnen moderne Gebrauchtfahrzeuge im Top-Zustand zu erwerben. Leider wurden diese Fahrzeuge mittlerweile von fanatischen Vandalen verschmiert, was allerdings der Funktionalität der Fahrzeuge keinen Abbruch tut. Auf diesen Fahrzeugen baut das Zukunftskonzept der Achenseebahn auf.
Tradition und Moderne, ein kongeniales Paar
Der mittlerweile historische Dampfzugbetrieb ist, in der heutigen Zeit, rar geworden und lockt aus dieseem Grund jährlich über 100.000 Touristen an den Achensee, die der Region und auch der Achensee-Schifffahrt zugutekommen. Diese hochrangige Touristenattraktion hat auch weiterhin Zukunft. Diese Zukunft kann es natürlich nur weitergeben, wenn die 130 Jahre alten Gleisanlagen grundlegend erneuert werden, wozu öffentliche Gelder erforderlich sind, die es bis 2014 in Form einer für alle Bahnen üblichen Infrastrukturfinanzierung auch gab.
Da ist es völlig unerheblich, ob Dampfzüge oder moderne Nahverkehrstriebwagen darauf fahren!
Während die Dampfzüge 50 Minuten bis zum Seespitz brauchen, benötigen die elektrischen Nahverkehrszüge nicht einmal die halbe Zeit, sogar bis Pertisau und moderne Züge sind auch wesentlich schneller als der Bus!
Ein Mischbetrieb Dampf- und Elektrozüge ist möglich!
Zusätzliche Ausweichen in Burgeck, Fischl und Maurach sind auch für den reinen Dampfbetrieb notwendig. Studenten der Montanuniversität Leoben haben untersucht und ausgerechnet, dass der bewährte Elektrobetrieb mit Fahrleitung wesentlich billiger in der Anschaffung und im Betrieb ist, als alle anderen unausgegorenen Experimentaltechnologien, wie Dieselhybrid, Akkubetrieb oder sonstige.
Gebrauchtfahrzeuge behindertengerecht machen
Um die vormals Schweizer Triebwagen behindertengerecht einsetzen zu können, kann das in Form von Rampen für Rollstuhlfahrer am Bahnsteig zur Schiebetüre am Triebwagen leicht realisiert werden. Der Grund ist, dass der schwerere Triebwagen immer talseitig am Zug ist und daher die Schiebetüre zum Multifunktionsabteil für Radfahrer und Rollstühle am Bahnsteig immer an derselben Stelle zu stehen kommt.
Technisch gesehen müssen die Schweizer Triebwagen, ex Appenzellerbahnen, nur mit neuen Radreifen ausgestattet werden, um ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Rad und Schiene einerseits und dem Eingreifen des Zahnrades am Wagen in die Zahnstange im Gleis andererseits zu erreichen. Diese Maßnahme ist mit dem Auto am besten vergleichbar, wenn abgefahrene Reifen auf der Felge durch neue Reifen ausgewechselt werden müs-sen. Das ist keine Hexerei, sondern Routine. Obwohl die Fahrzeuge bei den Appenzellerbahnen nicht auf der 160 Promille-Strecke Altstätten – Gais, sondern auf dem anderen Zahnradstreckenabschnitt von St. Gallen nach Appenzell zum Einsatz kamen, sind die Fahrzeuge für diese Steigung, die auf der Achenseebahn vorhanden ist, geeignet. Die Adaptierungsarbeiten an den Triebwagenzügen beschränken sich lediglich auf die Radreifen und auf die Ausgestaltung der Fahrgasträume innen, die modern, komfortabel und für das Auge angenehm gestaltet werden.
Das Ambiente der Fahrzeuge soll sich für den Fahrgast auch im Bezug auf die Landschaft darstellen. Ein bißchen Himmel, ein bißchen Berge kann man auch ins Innere der Fahrzeuge zaubern.
Verlängerung bis Pertisau-Karwendeltäler
Die Verlängerung bis Pertisau-Karwendeltäler benötigt lediglich eine eingleisige Trasse mit vier Metern Breite [siehe Grafik]. Damit bekommt Pertisau eine superschnelle Anbindung für die Einheimischen und die an-/abreisenden Urlauber, mit sonst unerreichbaren 23 Minuten an das Inntal, witterungsunabhängig und unter Umgehung von Stau und Parkplatzsorgen.
Zukunft mit Herkunft ist auch auf der Achenseebahn möglich!