Warum braucht es den Verein „Die Rote Elektrische“?
Was sind unsere Vereinsziele?
Namensgebung und Gründung des Vereins
Um die Einstellung der Salzburger Lokalbahn Salzburg – Lamprechtshausen zu verhindern, traf sich spontan eine Gruppe von engagierten Eisenbahnfreunden, um am 17. Dezember 1982 eine Unterschriftenaktion „Rettet die Rote Elektrische“ zu starten. Die Einstellung, besser die Zerstörung, der Südlinien der Salzburger Lokalbahnen war gerade einmal 30 Jahre her. Dies und die Einstellung der Ischlerbahn war noch immer negativ im Bewusstsein und in Erinnerung der Bevölkerung. Die Bevölkerung kannte damals noch die Lokalbahn besser unter dem Begriff „Rote Elektrische“. So wurde bewusst dieser Name emotionell mit der bestehenden Lokalbahn verknüpft. 1982 entstand so der lose Zusammenschluss „Aktionsgemeinschaft Rettet die Rote Elektrische“.
Ursprünglich war gar nicht daran gedacht, einen Verein zu gründen, weil „Vereinsmeierei“ war nicht das Ziel. Als es aber 1984 darum ging, das Jubiläum „100 Jahre Salzburger Lokalbahnen 1886-1986“ zu organisieren und der Autor der Briefmarkenecke „Philatelie“ in der Zeitung Salzburger Nachrichten Alois Fuchs bei der Generalpostdirektion die Herausgabe einer Briefmarke beantragte, hieß es, das müsse eine eingetragene Organisation machen. So wurde der Verein „Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische“ offiziell bei der Salzburger Vereinspolizei, damals noch in der Hellbrunner Straße, offiziell angemeldet.
Somit ist der Verein, heute „Die Rote Elektrische“, die älteste durchgehend aktive Bürgerinitiative, oder „Verkehrsinitiative“ Österreichs, die sich für den öffentlichen Verkehr einsetzt!
25 Jahre nannte sich der Verein „Aktionsgemeinschaft Rote Elektrische“. Als man glaubte, der Begriff „Rote Elektrische“ sei überholt, nannte man sich ab 2007 „Verein S-Bahn Salzburg“. Ab 2010 entstanden einige „Trittbrettfahrer-Vereine“ mit ähnlichen Bezeichnungen. Um Verwechslungen auszuschließen wurde der Verein wieder in „Die Rote Elektrische“ umbenannt. Im §1 der Vereinsstatuten steht:
„… Der Verein führt den Namen ‚Die Rote Elektrische überparteilicher Verein zur Förderung des öffentlichen Nahverkehrs‘ kurz ‚ Die Rote Elektrische‘…, … Der Sitz des Vereins ist Salzburg …“.
Zweck und Ziele des Vereins
Die pure Existenz von Bürger- bzw. Verkehrsinitiativen deutet auf einen Mangel in der beamteten Verkehrsplanung hin, wenn von dort keine Aktivitäten kommen und auch nicht zu erwarten sind. Somit ist auch klar, dass es ein natürliches Konfliktpotential zwischen Beamtenschaft und den Bürgerinitiativen gibt. Das ist alltägliches „Vereinsgeschäft“!
Ebenfalls in den Statuten ist als Vereinszweck die Förderung des öffentlichen Verkehrs festgelegt. Definiert ist auch die Vereinstätigkeit mit der...
„… Durchführung von Aktivitäten, die den öffentlichen Personennahverkehr, den Umweltverbund Bahn & Bus – Rad & Fuß, sowie den Schienengüterverkehr, für die dauernde Erhaltung, Verbesserung und Erweiterung im Bereich des Bundeslandes Salzburg und darüber hinaus notwendig sind…“
Der Wirkungsbereich wurde nicht nur auf Salzburg beschränkt, sondern bewusst auf ganz Österreich und auf weitere europäische Regionen, besonders in der bayerischen Nachbarschaft ausgedehnt. Der leider erfolglose Kampf um den Erhalt der Achenseebahn ist hier ein aktuelles Beispiel.
Ein großes Anliegen des Vereins ist die Zusammenarbeit mit anderen Verkehrsinitiativen, v.a. im Zentralraum Salzburg, die in ihrem Bereich das regionale Know-How und damit die lokale Themenführerschaft haben. Als gemeinsame Basis wird das Regionalstadtbahn-Netz im Zentralraum Salzburg mit Land Salzburg und angrenzendem Bayern bzw. Oberösterreich betrachtet. Besonders stolz ist der Verein auf die Möglichkeit, bei vielen Fachthemen, auf viele international anerkannte Planungs- und Bahn-Experten und deren Wissen zurückgreifen zu können.
Aktivitäten des Vereins
Wenn auf einen visionären Zustand in der Zukunft hingewiesen werden soll, steht natürlich das geschriebene Wort im Vordergrund. So kann mit Fug und Recht das Verfassen von Texten für Presseinformationen, Politikerbriefe und Briefe an diverse Institutionen, als eine der wichtigsten Aktivitäten überhaupt angesehen werden. Selbst für die modernen Medien im Internet steht das Verfassen von Texten im Vordergrund, auch wenn diese mit viel Bildmaterial ergänzt werden.
Von Beginn an wurden Vereinsabende (jeder 4. Mittwoch im Monat), Informationsstände, öffentliche Vorträge (z.B. ABS 38), Seminare, die vom Verein gegründeten Salzburger Verkehrstage die Zeitschrift „Regionale Schienen“, die „Salzburger Verkehrsplattform“ und vor allem die Erstellung von Konzepten durchgeführt. Es wurde also von Anfang an nicht nur „etwas gefordert“, sondern auch immer konkret zu einem Thema ein mögliches Konzeptpapier mit konkreten Vorschlägen erstellt. Komplexe Themen sind nicht in drei Zeilen zu erklären und Politiker sind in der Regel keine Eisenbahn-Experten. Je genauer im Konzeptpapier das Projekt definiert ist, umso genauer kann die Politik externen Beratern die Projektbeschreibung für die Detailplanung vorgeben. Denselben Zweck erfüllen auch die sog. „Thesenpapiere“ mit sog. „Fakten-Checks“ jeweils zu einem spezifischen Thema.
Die intensive Zusammenarbeit mit dem Verein „Austria-in-Motion“ (hat nichts mit den bedenklichen Wiener Parteivereinen zu tun), besser bekannt als www.in-motion.me, ermöglicht es dem Verein „Die Rote Elektrische“ professionelle Internet-Auftritte in www.rsb.jetzt und www.roteelektrische.at.
Derzeit werden alle Belege der bisherigen Vereinsabend nach und nach digital archiviert, um in Bibliotheken, Videotheken bzw. Zeitungsarchiven für die Vereinstätigkeit ggf. auch anderen gleichgesinnten Vereinen, Gebietskörperschaften und Institutionen zur Verfügung zu stehen. Da es zur bisherigen Vereinstätigkeit und den vielen Zeitungsmeldungen (Schätzung über 5.000) derart viele Belege gibt, wird es noch einige Zeit dauern, bis alles in den digitalen Online-Bibliotheken zur Verfügung steht. Damit wird in der Zukunft eine Fülle an Planungs- und Entscheidungsgrundlagen zur Verfügung stehen.
Bis das gesamte und extrem komplexe System Regionalstadtbahn-Netz „S-Link“ fertig gestellt sein wird, gibt es für den Verein „Die Rote Elektrische“ noch viel zu tun!
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